Hochzeitsgedichte - Verlobung


Theodor Fontane (1819-1898)

Verlobung

Es passt uns nicht die alte Leier
In unsren jungen Liebesrausch,
Wir denken und wir fühlen freier
Und wollen's auch beim Ringetausch;
Der Treue Pfand, zu dieser Stunde
Empfang's in perlend-goldnem Wein
Und lass den Ring auf Bechers Grunde
Dir Sinnbild meines Lebens sein.
Lass übersprudeln mich und freue
Der Kraft dich, die da schäumt und gärt,
Denn innen, wie dies Bild der Treue,
Lebt meine Liebe unversehrt.