Geburtstagsreden
Die gute, alte Zeit!
Man hört oft von ergrauten Greisen die gern die alten Zeiten
preisen, doch wer von uns ist schon bereit zu tauschen mit der guten,
alten Zeit.
Was hatten denn früher die Leute? Das wollen wir mal betrachten
heute. Keine leichte, sondern Schwerarbeit die gab es in der guten
alten Zeit.
Die Schuhe waren schwer zu tragen die waren mit Eisen und Nägel
beschlagen. Zur Arbeit ging man stundenweit in der guten, alten
Zeit.
Es gab auch keine Urlaubstage das kam ja damals nicht in Frage.
Beten und Arbeiten hieß das Geleit in der guten, alten
Zeit.
Es gab auch kein elektrisch Licht kein Radio und Fernsehen nicht.
Man schlief auch noch im Bett zu zweit in der guten, alten
Zeit.
Im Bett lag man auf Haferstroh ein Lieblingsort auch für
den Floh, der nutzte die Gelegenheit in dieser guten, alten
Zeit.
Durch ausgenutztes Liebesleben tat es auch viele Kinder geben.
Ein Dutzend war ne Kleinigkeit in der guten, alten Zeit.
Ein Kleid trug man bis zum 4. Jahr ob es Junge oder Mädchen
war aus Gründen der Notwendigkeit. Dies war in der guten,
alten Zeit.
In der Wohnung war selten ein Klosett da stand der Topf noch unterm
Bett. Da stand er immer griffbereit das war in der guten, alten
Zeit.
Es gab auch keine Konservendosen die Frauen trugen noch offene
Hosen. Die waren ziemlich lang und weit auch dies war in der guten,
alten Zeit,
Ein Faß voll Sauerkraut, ein Topf voll Schnippelbohnen das
tat sich früher immer lohnen. Das war ' ne große Kostbarkeit
in der guten, alten Zeit.
Die Zähne zogen die Barbiere da brüllten Menschen oft
wie Tiere. Eine Spritze, die vom Schmerz befreit, die gab es nicht
in der guten, alten Zeit.
Und waren schon viele Zähne raus sah so ein Mund wie 'ne
Tropfsteinhöhle aus. Ein Zahnersatz
stand nicht bereit in der guten, alten Zeit.
Auch die Rente war sehr karg bemessen sie reichte kaum für
ein gutes Essen. Was war das doch 'ne Ärmlichkeit damals in
der guten, alten Zeit.
Doch eines muß ich eingestehen, man
konnte abends noch allein auf die Strassen gehen. In Ruhe und
Gelassenheit, das war das Schöne an der
guten, alten Zeit.
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